Schon die Kelten siedelten in Trudering, zu München gehört das Viertel aber erst seit 1932. Heute zählt Trudering mit seinen vielen Einfamilienhäusern zu den beliebtesten und traditionsbewusstesten Wohngegenden der Stadt.
Trudering ist nicht einfach nur Trudering, zu dem Stadtteil gehören die Gartenstadt Trudering und die Truderinger Grenzkolonie ebenso wie Kirchtrudering, Straßtrudering, Waldtrudering und Neutrudering. Ein Alttrudering gibt es nicht, dabei ist das ehemalige Bauerndorf im reichen Osten der Stadt wesentlich älter als München. Namensgeber des Viertels war der Bauer Truchtaro, der sich bereits um 500 nach Christus hier niederließ. Damals existierten allerdings schon einige Höfe in der Gegend.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Trudering im Jahr 772 nach Christus, als Hiltiprant mehr als die Hälfte des Ortes dem Bischof vom Freising schenkte - als Buße für seine Sünden. Archäologische Funde dokumentieren aber, dass die Gegend schon in der Hallstattzeit um etwa 750 bis 500 vor Christus von den Kelten besiedelt war. Bei einem Bauprojekt am Truchthari-Anger wurden beispielsweise Reste eine Siedlung aus vorchristlicher Zeit entdeckt. Leicht war das Leben für die Truderinger allerdings nie: Im Laufe seiner langen Geschichte war das Überleben des Dorfes immer wieder durch Pestepidemien und Besatzungen gefährdet.
Erst 1932 wurde Trudering eingemeindet. Vielleicht deshalb fühlen sich die Truderinger bis heute ein wenig als Stiefkind der Großstadt. Ein Bauerndorf war Trudering in den dreißiger Jahren allerdings schon lange nicht mehr. Vor allem die Eröffnung der Bahnstrecke München-Rosenheim 1870 - und damit auch des Bahnhofs Trudering, der dank Ludwig Thomas "Erster Klasse" literarischen Ruhm erlangte - führte zum Zuzug vieler Städter und zu vielen Neubauten. Sein heutiges Aussehen erhielt Trudering aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg, fast 90 Prozent des Viertels, zumeist Ein- und Zweifamilienhäuser, stammen aus der Nachkriegszeit.
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